Bildgebende Verfahren

CT-Untersuchung
Die Computertomographie ist ein Verfahren, mit dem Schnittbilder von allen Körperregionen hergestellt werden können. Bei Patienten mit einem Prostatakarzinom ist diese Untersuchung wegen fehlender Treffsicherheit entbehrlich. Es können erst Tumore im Körper gedeutet werden, die >12mm sind.

Skelettszintigraphie
Für die Auffindung von Tumorabsiedlungen in den Knochen wird dieses Verfahren angewendet. Bei einem PSA-Wert <10ng/ml kann auf dieses Verfahren verzichtet werden. Weiterhin ist die Treffsicherheit auch sehr gering, da hier auch erst Tumorabsiedlungen >10mm auffindbar sind.

MRT (MRS)
Die Magnetresonanztomographie (MRT) stellt die Prostata in Schichten dar. Bei der Prostata-Untersuchung werden mit Hilfe einer speziellen Untersuchungsspule vom Enddarm aus Bilder der Prostata aufgenommen. Das Organ wird durch die Magnetresonanz-Tomographie (MRT) optisch in Schichten zerlegt. Auf diese Weise entstehen sehr detaillierte und aussagekräftige Bilder, die im Gegensatz zu Röntgen- oder Ultraschall-Aufnahmen eindeutig und exakt interpretierbar sind.

Die Magnetresonanz Spektroskopie (MRS) ermöglicht eine biochemische Analyse.
Ergänzend zur MRT der Prostata erlaubt die Magnetresonanz-Spektroskopie (MRS) die Bestimmung der Citrat-Konzentration des Gewebes, ohne dass man dafür in die Prostata eindringen müsste. Diese Messung eignet sich besonders gut zur Unterscheidung von Drüse und Tumor, weil gesundes Prostatagewebe Citrat produziert und somit einen viel höheren Citratgehalt besitzt als verändertes Gewebe. Auf diese Weise liefert die MRS-Untersuchung zuverlässigere Ergebnisse, als alle anderen Untersuchungsmethoden, wie etwa die digitale rektale Ultraschall-Untersuchung.

Magnetresonanz-Spektroskopie und —Tomographie: Die Kombination macht`s.
Die hochauflösenden, mittels MRT und MRS gewonnenen Untersuchungsbilder betrachtet der Radiologe anschließend am Monitor und überprüft sie genauestens auf Verdächtigkeiten. Während bei anderen Untersuchungsmethoden ein Fehldiagnose-Risiko durch qualitativ nicht optimale Bilder besteht, fällt bei der MR die Diagnose durch die Detailgenauigkeit der Bilder präzise und eindeutig aus. Die kombinierte MRT-MRS-Untersuchung ist erstens in ihrer Diagnosesicherheit kaum zu überbieten – ein übereinstimmendes Ergebnis der beiden Verfahren deutet mit 90-prozentiger Sicherheit auf Krebsgeschwüre hin – und zweitens beliebig oft wiederholbar, da für den Patienten keinerlei Strahlenbelastung oder sonstige Unannehmlichkeiten entstehen. Auch nach Hormontherapie, Kältetherapie oder Bestrahlung der Prostata ermöglicht die Untersuchung eine Unterscheidung von gutartigem oder bösartigem Gewebe.

So bietet sich das Verfahren nicht nur zur Vorsorge-Untersuchung an, sondern auch zur Planung von Biopsien und Therapien sowie zur regelmäßigen Kontrolle des Therapieerfolges. In jedem Fall sollte vor einer schmerzhaften und invasiven Prostata-Punktion eine MRT/MRS als Alternative erwogen werden. Denn nach der MRT/MRS kann, sofern überhaupt noch erforderlich, eine millimetergenaue Punktionsanweisung erfolgen und damit die Anzahl der Punktionen vermindert oder eventuell sogar ganz vermieden werden.

Anna= Artifiziellen Neuronalen Netzwerk
Im Diakonissen Krankenhaus Flensburg setzt Herr Dr. med. T. Loch ein computergestütztes Ultraschallbildanalysegerät „ANNA“ ein. Wissenschaftler haben Gewebeproben von div. Krebspatienten eingescannt und die Daten ausgewertet, so dass sie typische Krebsmuster erhielten. Mit diesen komplexen Daten wurde das System gespeist und erkennt jetzt bei Ultraschallbildern potentiell gefährliche Areale in der Prostata wieder. Mit dieser neuen Bildanalyse kann die Gewebeentnahme wesentlich effektiver und gezielter vorgenommen werden. Meist steht die Diagnose dann bereits nach der Biopsie fest. Auch die Größe und Aggressivität des Tumors können schneller und genauer getroffen werden.

Adresse:
Diakonissen Krankenhaus Flensburg
Dr. med. T. Loch
Marienhölzungsweg 2, 24939 Flensburg
Telefon 0461 81201
Durchwahl 0461 812 1 403
E-Mail: lochti@diako.de

Termine und andere Informationen können unter 0461 812 1401/ 1403 abgefragt werden. Behandlungstermine sollten telefonisch abgesprochen werden.
Die Kosten werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. Kostenhöhe ungefähr bei 300,00 Euro

PET / CT
Beim PET/CT werden mit zwei unterschiedlichen Verfahren unmittelbar nacheinander Darstellungen derselben Körperregionen gewonnen und die so gewonnenen Bilder übereinander gelegt (“fusioniert”). Während die Computertomographie (CT) die Organe sehr deutlich darstellt, aber kaum zwischen gut- und bösartigem Gewebe unterscheiden kann, zeigt die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) an, wo nämlich in bösartigem Gewebe sich das Kontrastmittel (“Tracer”) vermehrt angelagert hat. Als Tracer kommen im wesentlichen die Isotope C11, N13, O15 und F18 Glukose in Betracht. Beim Prostatakrebs besteht das Problem, dass manche dieser Tracer sich auch im Urin wieder finden und die Blase dann bei der Bildgebung die etwaige Anreicherung in der Prostata überstrahlt.

Bei niedrigen PSA-Werten von unter etwa 2 ng/ml nach lokaler Behandlung (Prostatektomie oder Bestrahlung) kann auch die PET/CT nichts finden. Die diagnostische Empfindlichkeit und die Sicherheit der Cholin PET/CT in der Rezidivdiagnostik hängen von mehreren Faktoren ab:

Neben der absoluten Höhe des PSA-Wertes sind die PSA-Verdopplungszeit/ Anstiegsgeschwindigkeit, aber auch das Tumorstadium zum OP-Zeitpunkt und der Gleason-Score Indikatoren für die “biologische Aggressivität” des Tumors und damit auch für seine Nachweiswahrscheinlichkeit mit der PET/CT. Bei eher aggressiven, schnell wachsenden Tumoren hat man auch bei PSA-Werten von ca. 2 ng/ml eine gute Chance, ein Rezidiv aufzuspüren.

USPIO-Verfahren
Es gibt aber noch ein recht neues Diagnoseverfahren, das allen anderen üblichen in der Aussagekraft überlegen zu sein scheint. Mit diesem Verfahren ist es möglich festzustellen ob der Krebs noch lokal, also auf die Prostata begrenzt ist, oder über das Organ hinaus fortgeschritten ist. Das Verfahren kann aber auch eingesetzt werden um die Lymphknoten zu überprüfen (wo sich u.U. Krebszellen ausgelagert haben). Es handelt sich um das USPIO-Verfahren (USPIO= Ultrasmall Paramagnetic Iron OXYde). Bei der Anwendung werden dem Betroffenen sehr kleine Eisenoxidpartikel injiziert, die sich an die roten Blutkörperchen anlagern. Nach 24 Stunden wird ein MRT mit endorektaler Spule vorgenommen und untersucht, wo sich die Teilchen abgelagert haben (Muttertumor, Samen-blasen, Lymphknoten). So lässt sich feststellen, ob der Krebs bereits die Prostatakapsel verlassen hat und eine Entfernung der Prostata einschl. Lymphknoten überhaupt noch sinnvoll ist.

Das Verfahren kann aber auch eingesetzt werden, um nach einer Totaloperation oder Bestrahlung und dem Auftreten eines biochemischen Rezidive (steigender PSA) nach der Ursache zu suchen.

Dieses Verfahren wird leider nicht in Deutschland angeboten und auch wird es nicht von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Kosten ungefähr 900,00 EURO. Die Wartezeiten sind akzeptabel. Prof. Barentsz spricht fließend deutsch!

Adresse:
Prof. Dr. Jelle O. Barentsz
Katholieke Universiteit Nijmegen
Postbus 9101 0
NL-6500 HB NIJMEGEN
Tel.: 0031 24361 4545
E-Mail: j.barentsz@rad.umcn.nl