Seit etwa 10 Jahren erfolgt eine Prostatakrebsbehandlung auch mit HIFU (Hoch intensiver Fokussierter Ultraschall). Trotzdem gibt es nicht genügend Langzeitdaten für die Chancen einer dauernden Heilung. Allerdings gibt es ausreichende Daten um die lokale Wirksamkeit, die Nebenwirkungen, die Komplikationsrate und das Anwendungsspektrum.
HIFU ist heute eine standardisierte Therapie, die in mehr als 2500 Fällen angewandt wurde und keine unbekannten Risiken mehr beinhaltet.

HIFU wird heute hauptsächlich angewandt, um den Einsatz der Hormontherapie um Jahre hinaus zu zögern, aber auch als Erst-Therapie. Nach den Grundsätzen sollte HIFU nicht angewandt werden, wenn eine Totaloperation bei dem Betroffenen möglich ist. Mit HIFU werden hauptsächlich Prostatakrebse behandelt, die in der Mitte der Prostata angesiedelt sind. Hierzu muss man dann wissen, dass bis zu 80% der Tumore am Rande der Prostatakapsel zu finden sind. Wenn der Arzt in diesen Randzonen etwas mit HIFU erreichen will, kommt es häufiger zu Fistelbildungen zwischen Prostata und Darm. Dieses kann zu ernsthaften Problemen führen.

Wann kann die HIFU durchgeführt werden?
Es wurde ein lokaler oder ein lokal fortgeschrittener Prostatakrebs festgestellt und eine Operation ist aus medizinischen Gründen nicht möglich oder der Betroffene lehnt eine Operation bzw. eine andere Therapie ab. Die Prostata darf nicht stark vergrößert sein.
Es wurde ein lokales Rezidiv des Prostatakrebses in der Folge einer vorherigen Therapie festgestellt.
HIFU kann Nebenwirkungen verursachen. Wichtig ist dabei, dass oft die Potenz zerstört wird. Sprechen Sie darüber mit dem Arzt. Es wurde eine systemische Erkrankung (Befall der Lymphknoten bzw. kleine Metastasen vorhanden) festgestellt und zwar in Kombination mit einer Hormonbehandlung zur lokalen Zerstörung von nicht hormonsensitiven Zellen. Es soll mit HIFU der Entwicklung von hormonunabhängigen Metastasen und lokalen Symptomen vorgebeugt werden. Eine HIFU-Therapie kann bei Bedarf wiederholt werden.

Was ist ganz besonders wichtig?
Die HIFU-Therapie wird nur von einigen Kliniken in Deutschland durchgeführt. Die Gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Therapiekosten. Keine Zuzahlung durch den Patienten.