Algorithmus zum Vorgehen bei PSA-Anstieg
nach radikaler Prostatatektomie siehe nachfolgendes Schema:

Mit einem alleinigen PSA-Anstieg nach radikaler Prostatektomie ist bei klinisch organbegrenztem Prostatakarzinom in etwa 18 % zu rechnen, ungefähr noch einmal so viele Patienten erleiden ein klinisches Rezidiv, das in praktisch allen Fällen auch von einem Anstieg des PSA begleitet wird. Insgesamt beträgt das 10-Jahres-Rezidivrisiko etwa 35 %. Das PSA-Rezidiv geht dem Auftreten von Metastasen im Median um etwa 8 Jahre voraus. Mit dem Tod am Prostatakarzinom ist im Median etwa 4–5 Jahre nach der Manifestation von Metastasen zu rechnen. Um den Patienten individuell eine sinnvolle und möglichst nebenwirkungsarme Therapie empfehlen zu können, ist eine Differenzierung der Ursachen der PSA-Erhöhung wichtig. Aussagen dazu liefern das rezidivfreie Intervall, die PSA-Verdopplungszeit und der Gleason-Score. Patienten mit einer hohen Wahrscheinlichkeit eines isolierten Lokalrezidives (PSA-Rezidiv nach mehr als 2 Jahren) sollten einer bioptischen Sicherung unterzogen werden, wenn eine lokale Strahlentherapie erwogen wird. Die Frage, ob alternativ eine sofortige, verzögerte oder intermittierende Hormontherapie im Einzelfall zu bevorzugen ist, kann erst nach Abschluß derzeit laufender Studien beantwortet werden.

Schlüsselwörter Prostatakarzinom • Radikale Prostatektomie Prostataspezifisches Antigen •Biochemisches Rezidiv • Hormontherapie 

 

Zusammenfassend kann man folgende Aussage treffen:

1. Ein Rezidiv nach OP ist, wenn PSA-Wert größer 0,2ng/ml ansteigt

2. Ein Rezidiv nach Bestrahlung ist, wenn

z. Bsp.: vor Bestrahlung PSA=8,5ng/ml, nach Bestrahlung PSA=0,5ng/ml, wenn danach der PSA-Wert sich um +2ng/ml ansteigt, dann sprechen wir vom Rezidiv

3. Wo befindet das Rezidiv
– steigt der PSA-Wert innerhalb von 1-2Jahren, dann sind Metastasen im Körper vorhanden

– steigt der PSA-Wert erst später, dann sprechen wir vom Lokalrezidiv