„Psychoonkologie – Psychosoziale Unterstützung für Krebspatienten und Angehörige“

Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e.V.
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Pressemitteilung

 

Krebskongress 2016: Neue Patienten-Leitlinie zur Psychoonkologie erschienen

Stiftung Deutsche Krebshilfe und Fachgesellschaften entwickelten mit Patientenvertretern laienverständliche Empfehlung –
Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe an Erarbeitung beteiligt

Berlin, den 26. Februar 2016 – Im Rahmen des laufenden 32. Deutschen Krebskongresses in Berlin
ist die neue Patienten-Leitlinie „Psychoonkologie – Psychosoziale Unterstützung für
Krebspatienten und Angehörige“ erschienen.

Die Empfehlung beruht auf der bereits bestehenden Handlungsempfehlung der ärztlichen S3-
Leitlinie “Psychoonkologische Diagnostik, Beratung und Behandlung von erwachsenen
Krebspatienten” des Leitlinienprogramms Onkologie und damit auf dem besten derzeit
verfügbaren medizinischen Wissen. „In dem Zusammenhang wünschen wir uns sehr, dass die
Ärzte die neue Empfehlung umsetzen“, so Joachim Böckmann, Vorstandsmitglied des
Bundesverbandes Prostatakrebs Selbsthilfe e.V. (BPS) und Vorsitzender des BPS-Arbeitskreises
„Psychoonkologie“ am Freitag in Berlin.
Die Diagnose Krebs verändert das Leben von Patienten und deren Angehörigen. Oftmals sind
nicht körperliche sondern seelische und soziale Belastungen die Folge. Hier setzt die
Psychoonkologie an, sie hilft Patienten, mit den vielfältigen Veränderungen besser umgehen zu
können.
Eine weitere Besonderheit? Die Patientenbroschüre ist in einer laienverständlichen Sprache
geschrieben. „Dies ist äußerst wichtig für Patienten und Angehörige. Fachbegriffe sind bei
Medizinern an der Tagesordnung, führen aber oft zur Verunsicherung bei Patienten. Dies ist nun
vorüber“, so Böckmann weiter.
Die neue Patienten-Leitlinie wurde von der Stiftung Deutsche Krebshilfe (DKH), der Deutschen
Krebsgesellschaft (DKG) und von den Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften
(AWMF) finanziert und gemeinsam mit Patientenvertretern in den vergangenen zwei Jahren
entwickelt.
Der BPS war an der Erarbeitung intensiv beteiligt. „Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Gerade viele Männer tun sich mit ihrer Psyche recht schwer! Diese Leitlinie hilft, Ängste und
bekannte Zurückhaltung der Männer ein wenig zu überwinden“, so BPS-Vertreter und Mitglied der
Arbeitsgruppe Berthold Isele. Ursula Reitberger vom BPS-Arbeitskreis „Frauen“ kommentierte
vergangenes Jahr die Konsultationsfassung, sie wünscht sich: „Die Bedeutung der Psychoonkologie
sollte an Wert gewinnen, sowohl in der Öffentlichkeit, als auch innerhalb der Ärzteschaft. Es wäre
schön, wenn die neue Patientenversion dazu beitragen könnte.“
Die neue Leitlinie ist auf den Internetseiten des BPS unter www.prostatakrebs-bps.de sowie beim
Leitlinienprogramm der Onkologie unter http://leitlinienprogrammonkologie.
de/Psychoonkologie.91.0.html abrufbar.

Über den BPS:
Der Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e. V. (BPS) wurde im Jahr 2000 von 18 Prostatakrebs-Selbsthilfegruppen
gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Mittlerweile gehören 238 Selbsthilfegruppen dem BPS an. Der gemeinnützige Verein
steht unter der Schirmherrschaft der Stiftung Deutschen Krebshilfe und ist europaweit die größte und weltweit die
zweitgrößte Organisation von und für Prostatakrebspatienten. Der BPS vertritt Patienteninteressen im Gemeinsamen
Bundesausschuss und ist Mitglied im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband sowie der europäischen Prostatakrebs
Selbsthilfevereinigung “Europa UOMO“.