Zweifache Hormonblockade

Wird auch Androgen-Deprivations-Therapie ADT2 genannt.
Wird die chirurgische oder medikamentöse Kastration mit einem Anti-Androgen kombiniert, sprechen wir von einer maximalen Androgen-Blockade (MAB) oft auch als komplette bzw. totale oder kombinierte Androgen-blockade bezeichnet.
Die zweifache Hormonblockade schließt zusätzlich zu dem Medikament aus dem Schema der einfachen Hormonblockade (siehe weiter oben) als zweite Hauptkomponente Antiandrogene ein. Diese Antiandrogene sollen sofort, also bei Behandlungsbeginn, die Rezeptoren der Krebszellen besetzen, so dass sie nicht mehr mit Testosteron versorgt werden können und sich in der Folge nicht mehr teilen können. Sie sterben dadurch ab !

Die angestrebte Verhinderung der Teilung der Krebszellen soll das Wachstum des Krebses verhindern. Zusätzlich soll durch das Absterben der Krebszellen ein Rückgang des Krebses bewirkt werden.
Wie erfolgt die Behandlung?
Die Medikamente müssen täglich verabreicht werden, wodurch dann sicher gestellt ist, das genügend Antiandrogene im Körper des Betroffenen gebildet werden. Bei einer zu geringen Zufuhr von Antiandrogenen, können nicht alle Rezeptoren der Krebszellen besetzt werden, so dass immer noch welche mit Testosteron versorgt werden und sich damit teilen und wachsen können.

Mit welchen Nebenwirkungen muss der Betroffene rechnen?
Es gelten die Hinweise zu der einfachen Hormonblockade.

Wie lange dauert die zweifache Hormonblockade?
Es gelten auch hier die Hinweise zu der einfachen Hormonblockade.

Wie sieht es mit den Kosten aus?
Die anfallenden Kosten werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Kann nach einer erfolglosen einfachen oder zweifachen Hormonblockade noch eine Totaloperation und /oder eine Bestrahlung erfolgen? Die Antworten auf diese Frage sind nicht einheitlich.
Fest steht unbestreitbar, dass jede Hormonblockade nachhaltig die Zellstruktur in der Prostata hinsichtlich der Schnittfähigkeit bei der Operation verändert. Deshalb operieren einige Chirurgen die Prostata nach einer Hormonblockade nur sehr ungern. Andere Chirurgen (es sind allerdings die meisten!) leiten sehr gerne vor der Operation eine Hormonblockade ein, weil dadurch nach den Erfahrungen der Tumor leichter entfernt werden kann.

Bei der Bestrahlung sehen die Erkenntnisse ganz anders aus. Es gibt sehr aussagefähige Studien, die eindeutig nachweisen, dass eine Hormonblockade vor, während und nach einer Strahlentherapie erheblich bessere Langzeitergebnisse bringt, als eine Strahlentherapie allein.
Somit sollte jeder Strahlentherapeut seine Strahlentherapie mit einer Hormonblockade verbinden.
Die Systeme der Hormonblockaden ergänzen sich noch um eine Therapie mit 3 unabhängig voneinander und in verschiedenen Bereichen wirkenden Medikamenten, der Dreifachen Hormonblockade (DHB).