04.05.2017: Amerikanische Arbeitsgruppe für Prävention und Evidenz basierte Medizin gibt neuen Empfehlungsentwurf zum Prostatakarzinom-Screening heraus

Bonn, 3. Mai 2017. Fünf Jahre nach ihren umstrittenen Richtlinien zum Prostatakarzinom-Screening hat die US Preventive Services Task Force (USPSTF) einen neuen Empfehlungsentwurf zum PSA-Screening veröffentlicht.

Noch im Jahr 2012 hatte die Gruppe unabhängiger Gesundheitsexperten, die Empfehlungen für die Gesundheitsvorsorge erstellt, von einem PSA-basierten Screening abgeraten. Doch nun hat sie ihre kategorische Ablehnung des PSA Tests für die Früherkennung des Prostatakrebses revidiert. Der Entwurf der USPSTF Empfehlung sieht vor, „Ärzte sollen Männer im Alter zwischen 55 und 69 Jahren über den potenziellen Nutzen und Schaden einer PSA basierten Prostatakrebs Früherkennung informieren“.

Günter Feick, Vorsitzender des Bundesverbands Prostatakrebs Selbsthilfe e.V. begrüßt diese längst überfällige Empfehlung der USPSTF. Sie bestätigt die Position des BPS: Der PSA-Test ist noch immer die beste Methode, um die Notwendigkeit einer leitlinienkonformen Biopsie rechtzeitig zu erkennen, mit der ein Verdacht auf Prostatakrebs zunächst ausgeschlossen oder bestätigt werden kann. Über den Nutzen und Risiken des PSA Tests sollen Patienten von ihren Ärzten ausführlich informiert werden.

Das Ziel des BPS und seiner Kooperationspartner ist die Verringerung der Prostatakrebs Morbidität und Mortalität bei gleichzeitiger Vermeidung von Überdiagnosen und Übertherapien mit Hilfe einer risikoadaptierten, PSA-gestützten Prostatakrebs Früherkennung. Ein kassenfinanziertes Prostatakrebs-Früherkennungsprogramm in Deutschland muss die relevante Altersgruppe, PSA Schwellenwerte, Häufigkeit des PSA Tests, der bildgebenden Verfahren und Biopsien festlegen.

Die Empfehlung zur Prostatakrebs-Früherkennung der USPSTF und ihr zugrunde gelegten wissenschaftlichen Informationen sind hier nachlesbar: https://screeningforprostatecancer.org/read-the-materials/

Bis zum 8. Mai kann der USPSTF Entwurf hier kommentiert werden: https://www.uspreventiveservicestaskforce.org/Page/Name/us-preventive-services-task-force-opportunities-for-public-comment