Erste Ergebnisse der PROBASE-Studie auf dem DKK präsentiert

In der PROBASE-Studie wird ein modernes Konzept zur Prostatakrebs-Früherkennung mittels PSA-Screening untersucht. Erste Ergebnisse der Studie wurden am 20.02.2020 auf dem 34. Deutschen Krebskongress (DKK) in Berlin vorgestellt.

Bei der Früherkennung von Prostatakrebs spielt die Bestimmung des Prostata-spezifischen Antigens (PSA) im Blut eine umstrittene Rolle. Die PROBASE-Studie verfolgt daher das moderne Konzept des “risikoadaptierten PSA-Screenings”: Die PSA-Tests erfolgen in Abhängigkeit vom individuellen Risiko des Mannes, das anhand eines Basis-PSA-Wertes im Alter von 45 beziehungsweise 50 Jahren ermittelt wird.

Nach erfolgreicher Rekrutierung von fast 47.000 Männern im Alter von 45 Jahren für die Studie zeigte die Analyse der ersten Screening-Runde überraschende Ergebnisse. Etwa 90 Prozent der Männer lagen mit ihrem Basis-PSA-Wert im Niedrigrisikobereich und daher konnte die Wiederholung des PSA-Tests auf fünfjährliche Abstände reduziert werden. Nur bei etwa der Hälfte der Männer in der Hochrisikogruppe (PSA >3 ng/ml) bestätigte sich dieser Wert in einer Kontrolluntersuchung. So wurde nur 0,8 Prozent aller Männer mit 45 Jahren eine weitere Diagnostik empfohlen. Diese zeigte bei einem Drittel der Männer ein Prostatakarzinom. Allerdings waren die meisten durch dieses risikoadaptierte Screening gefundenen Karzinome von geringem Aggressivitätsgrad.

Beginn des Screenings nach hinten verlagern?

In den nächsten Jahren wird sich zeigen, ob sich dieser Trend bestätigt und damit der Beginn eines risikoadaptierten Screenings nach hinten verlagert werden kann. „Schon jetzt zeigt PROBASE, dass ein risikoadaptiertes, altersabhängiges Screening möglich ist und das Potenzial hat, die Problematik der Überdiagnostik des populationsbezogenen Screenings drastisch zu reduzieren“, sagte Prof. Peter Albers aus Düsseldorf, Leiter der Studie und Abteilungsleiter im neuen Nationalen Krebspräventionszentrum für den Bereich „Personalisierte Krebsfrüherkennung des Prostatakarzinoms“.

(Deutsche Krebsgesellschaft / ms)