Gemeinsamer Bundesausschuss unterstreicht Bedeutung der PREFERE-Studie

Berlin, 16. Juli 2015 – Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat heute in Berlin die Bedeutung der Prostatakrebs-Studie „PREFERE“ unterstrichen und gemeinsam mit der Patientenvertretung das Anliegen bekräftigt, dass die Studie zu einem erfolgreichen Abschluss kommt. Der G-BA appelliert an alle beteiligten Akteure, zum Gelingen der Studie beizutragen, um auf ihrer Basis eine bessere wissenschaftliche Grundlage für die Wahl der Behandlungsstrategien zu erhalten.

PREFERE steht für “Präferenzbasierte randomisierte Studie zur Evaluation von vier Behandlungsmodalitäten bei Prostatakarzinom mit niedrigem und ‚frühem intermediären’ Risiko“. Gleichzeitig weist die Abkürzung PREFERE – „to prefer“ (englisch) für „etwas vorziehen“ oder „etwas lieber mögen“ – auf eine Besonderheit dieser Studie hin. Wenn ein Patient eine oder maximal zwei der Behandlungsoptionen für sich nicht akzeptiert, kann er diese ausschließen und dennoch an der Studie teilnehmen. In der Leitlinie zur Behandlung des Prostatakarzinoms zur Erstbehandlung beim lokal begrenzten Prostatakrebs werden folgende vier Behandlungsmöglichkeiten empfohlen:

  • die vollständige Entfernung der Prostata (radikale Prostatektomie)
  • die Strahlentherapie von außen über die Haut (perkutane Strahlentherapie)
  • die Bestrahlung durch dauerhaft in der Prostata platzierte, kleine Strahlenquellen (permanente Seed Implantation oder Brachytherapie)
  • eine aktive Überwachung (Active Surveillance) mit regelmäßigen medizinischen Kontrollen, bei der die Behandlung einsetzt, wenn die Erkrankung fortschreitet.

Unklar ist derzeit jedoch, von welcher dieser Behandlungsoptionen der Patient unter Berücksichtigung der Nebenwirkungen und Komplikationen auf lange Sicht am meisten profitiert. Hier setzt die PREFERE-Studie an, die eine Nachbeobachtungszeit des Patienten von mindestens 13 Jahren vorsieht.