Krebs und „Corona“: Wo gibt es Hilfestellungen?

Krebs und „Corona“: Wo gibt es Hilfestellungen?

Viele Krebspatientinnen und -patienten sind derzeit verunsichert, wie sie sich während der Corona-Pandemie verhalten sollen und ob anstehende Therapien überhaupt noch durchgeführt werden können. Die Deutsche Krebshilfe, das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) und die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) haben sich zusammengeschlossen, um Pandemie-bedingte Versorgungsengpässe in der Onkologie zu erfassen.

In Deutschland wird tagtäglich bei durchschnittlich etwa 1.400 Menschen eine Krebserkrankung neu festgestellt. Allein im Jahr 2015/2016 sind nach Erhebungen des Robert Koch-Instituts mehr als 230.000 Frauen und knapp 260.000 Männer hierzulande neu an Krebs erkrankt. Daher benötigen viele Menschen in Deutschland zu Zeiten der Corona-Pandemie aufgrund einer Krebserkrankung eine entsprechende Diagnostik und eine – oft lebensnotwendige – Therapie.

Erhöhtes Risiko für schwereren Krankheitsverlauf?

Menschen mit geschwächtem Immunsystem können unter Umständen schneller und schwerer von einer Infektion mit SARS-CoV-2 betroffen sein.

Bei Krebspatienten kann das Immunsystem aus verschiedenen Gründen geschwächt sein, so die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie. Bisher liegen jedoch noch keine spezifischen Informationen über Krebspatient*innen vor, die sich mit SARS-CoV-2 infiziert haben.

Welche vorbeugenden Maßnahmen sind sinnvoll?

Das Virus kann von Mensch zu Mensch durch Tröpfchen beim Sprechen, Husten oder Niesen übertragen werden. Es ist zudem möglich, dass Viren von Oberflächen oder beim Händeschütteln übertragen werden (Schmierinfektion), wenn man sich danach in das Gesicht fasst. Deshalb sollten sich Bürger*innen primär an die empfohlenen Hygienestandards halten:

  • regelmäßiges und gründliches Händewaschen
  • Husten und Niesen in die Armbeuge
  • Händeschütteln vermeiden

Zudem wird vom Bundesgesundheitsministerium generell empfohlen, die Kontakte zu anderen Menschen außerhalb der Angehörigen des eigenen Hausstands auf ein absolut nötiges Minimum zu reduzieren und in der Öffentlichkeit ist, wo immer möglich, zu Personen außerhalb des eigenen Hausstands ein Mindestabstand von mindestens 1,5 m einzuhalten.

Muss ich meine Therapie verschieben?

Krebsbetroffene sollten ihre Therapie nicht grundsätzlich verschieben, denn der Nutzen der Therapie überwiegt bei den meisten Krebspatienten dem Risiko einer möglichen Corona-Infektion. Bei gut beherrschbaren Krebserkrankungen, die nicht zeitkritisch behandelt werden müssen, können Patient*innen mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin besprechen, ob eine Verschiebung sinnvoll ist. Wie immer gilt: Krebs ist nicht gleich Krebs, deshalb sollte von Fall zu Fall gemeinsam mit der Onkolog*in entschieden werden. Dies gilt auch für diagnostische Maßnahmen, z.B. Nachsorgeuntersuchungen. Der behandelnde Arzt kann hier am besten einschätzen, wie zeitnah die Nachsorge durchgeführt werden sollte und kann so Nutzen und Risken abwägen.

Medizinische Versorgung von Krebspatient*innen sicherstellen

Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie haben die Deutsche Krebshilfe, das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) und die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) eine gemeinsame Task Force eingerichtet. Ziel ist, die aktuelle Versorgungssituation von Krebspatientinnen und -patienten zu bewerten, um Versorgungsengpässen entgegen wirken zu können. Diese Bewertung wird wöchentlich aktualisiert.

Wo finde ich Hilfe bei individuellen Fragen?

Der Krebsinformationsdienst des DKFZ und das INFONETZ KREBS der Deutschen Krebshilfe für Patientinnen und Patienten aktuelle Informationen zur COVID-19-Pandemie zur Verfügung.

Beratungsangebote für Krebspatient*innen


Darüber hinaus sind die Beratungsstellen der Landeskrebsgesellschaften per E-Mail oder Telefon erreichbar. Eine Übersicht zu den Landeskrebsgesellschaften finden Sie hier: www.krebsgesellschaft.de/landeskrebsgesellschaften.html

red

Prof. Ortmann Interview Patienten Corona
Quelle: © dkg-web.gmbh

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