Neuer hippokratischer Eid

Der Weltärztebund hat im Oktober 2017 das „Genfer Gelöbnis für Ärzte“ überarbeitet und neu gefasst. Es ist jetzt in einer modernen Form des hippokratischen Eids. In dieser Fassung steht der Patient im Mittelpunkt.

So heißt es jetzt:

  1. Als Mitglied der Ärzteschaft gelobe ich feierlich:
  2. Ich widme mein Leben dem Dienste der Menschlichkeit.
  3. Die Gesundheit und das Wohlbefinden meiner Patienten oder meines Patienten wird mein oberstes Anliegen sein.
  4. Ich werde die Autonomie und die Würde meiner Patientin oder meines Patienten respektieren.
  5. Ich werde den höchsten Respekt vor menschlichen Leben wahren.
  6. Ich werde mich bei der Erfüllung meiner ärztlichen Pflichten meiner Patientin oder meinem Patienten gegenüber nicht durch Alter, Krankheit oder Behinderung, Glauben, ethnische Herkunft, Geschlecht, Staatsangehörigkeit, politische Zugehörigkeit, Rasse, sexuelle Orientierung, soziale Stellung oder durch andere Faktoren beeinflussen lassen.
  7. Ich werde die mir anvertrauten Geheimnisse auch über meinen Tod meiner Patientin oder meines Patienten hinaus wahren.
  8. Ich werde meinen Beruf nach bestem Gewissen mit Würde und im Einklang mit der guten medizinischen Praxis ausüben.
  9. Ich werde die Ehre und die edlen Traditionen des ärztlichen Berufes Pflegen.
  10. Ich werde meinen Lehrerinnen und Lehrern, Kolleginnen und Kollegen sowie Studierenden die ihnen gebührende Achtung und Dankbarkeit erweisen.
  11. Ich werde mein medizinisches Wissen zum Wohle meiner Patientinnen und Patienten und zur Förderung des Gesundheitswesens teilen.
  12. Ich werde meine eigene Gesundheit, mein Wohlbefinden und meine Kenntnisse pflegen, um eine medizinische Versorgung auf höchstem Niveau leisten zu können.
  13. Ich werde, selbst unter Bedrohung, meine medizinischen Kenntnisse nicht zur Verletzung von Menschenrechten und bürgerlichen Freiheiten anwenden.
  14. Ich gelobe dies feierlich, aus freien Stücken und bei meiner Ehre.

Quelle: World Medical Association, 68. Generalversammlung des Weltärztebundes,
Oktober 2017

In dieser neuen Fassung wurden alte, überholte Passagen verändert. Was seit langer Zeit immer wieder mal bemängelt wurde, ist, dass das Gelöbnis in der alten Fassung nicht mehr in die heutige Zeit passt. Jetzt steht der Mensch, der Patient im Mittelpunkt der ärztlichen Behandlung.