LDR Brachytherapie

Eine sich immer mehr durchsetzende Behandlungsmethode für den Prostatakrebs ist die transperineale Seed-Implantation, die auch unter dem Namen Brachytherapie bekannt ist.
Diese für die Bundesrepublik neue und stark umgreifende Behandlungsmethode des Prostatakrebses hat gleich ähnlich gute Heilungsergebnisse wie die operative Entfernung der Prostata.
Diese Feststellungen kommen aus den USA. Allerdings können die Neben-wirkungen bei der Seed-Implantation deutlich geringer, als bei einer Totaloperation sein.
Bei Prostatakarzinomen im Frühstadium soll die transperineale Seed-Implantation mehr als eine schonende Alternative sein. Die Seed-Implantation wird bei Prostatakrebs im Frühstadium als alleinige Therapie ohne weitere Maßnahmen mit sehr guten Ergebnissen angewandt, kann aber auch im fortgeschrittenen Stadium des Prostatakrebses mit einer äußeren Bestrahlung kombiniert werden. Die Seed-Implantation wird in einer einzigen OP-Sitzung durchgeführt.
Wie sehen nun die Heilungschancen aus ? Es muss noch einmal verdeutlicht werden, dass die Seed-Implantation ein relativ neues Operationsverfahren zur Behandlung des Prostatakrebses im Frühstadium ist. Vergleicht man die Ergebnisse der Behandlungsmethoden Totaloperation – externe Bestrahlung – permanente Seed-Implantation, zeigen 10 bis 12 Jahresdaten nahezu gleiche Ergebnisse.
Voraussetzung ist stets eine sorgfältige Auswahl der Betroffenen zu den einzelnen Therapieverfahren!

Nebenwirkungen
Die geringe Invasisität der Seed-Imlantation spiegelt sich deutlich in niedrigeren Nebenwirkungsraten im Vergleich zur Totaloperation oder externer Bestrahlung wider. Trotzdem ist die Seed-Implantation nicht frei von Nebenwirkungen.
Kontinenzprobleme treten nur bei 1% der Betroffenen auf. Vereinzelt wurden leichte Blutungen festgestellt. Die Potenz der Betroffenen bleibt meist erhalten (Störungen in 10 bis 25% der Behandlungen). Auch Beschwerden im Darmtrakt sind möglich!

Wie erfolgt die Behandlung?
Bei der permanenten Seed-Impantation werden kleine Stahlstifte (Seeds) über Hohlnadeln direkt in die Prostata implantiert. Die einzelnen Seeds sind neuerdings durch einen Kunststofffaden miteinander verbunden. Damit wird ein Ausbrechen aus der Prostata verhindert. Die Seeds geben ihre Strahlung von innen über mehrere Monate an das umliegende Gewebe ab und zerstören dadurch den Tumor. Die Strahlung der Seeds besitzt eine ganz kurze Reichweite, die Millimeter genaue Positionierung, welche mit Computern berechnet wird, verhindert eine Schädigung des umliegenden Gewebes. Die Seed-Implantation erfolgt vorzugsweise unter Vollnarkose und dauert etwa eine bis eineinhalb Stunden.

Der Eingriff kann auch ambulant durchgeführt werden (bis zu 90% der Behandlungen). Bereits wenige Stunden nach dem Eingriff kann der Betroffene in seine gewohnte häusliche Umgebung entlassen werden.

Welche Betroffenen können sich grundsätzlich für eine Seed-Implantation entscheiden ?
Das Volumen der Prostata muss zwingend unter 60 ccm liegen.
Prostatakrebs-Diagnose mit folgenden gesicherten Werten:
T 1 bis T 2a, Gleason-Store 2 bis 6, PSA unter 10 ng/ml. T 2b bis T 3 , Gleason-Sore 8 bis 10, PSA unter 20 ng/ml. bzw. Gleason-Sore bis 7, PSA 10 bis 20 ng/ml.
Unabhängig von diesen Auswahlkriterien kann eine Seed-Implantation nicht erfolgen, wenn vor dem Eingriff Restharnschwierigkeiten festgestellt oder behandelt wurden.
Kosten einer Seed-Implantation?
Die anfallenden Kosten liegen bei rd. 4.900,00 Euro. Bevor Sie die Therapie beginnen, müssen Sie die Kostenübernahme mit Ihrer Gesetzlichen Krankenkasse genau abklären (bitte schriftlich).
Nach dem Inhalt des Bundes-Sozialgesetzbuches V ( § 116 B Abs. 3 ) über nehmen die Gesetzlichen Krankenkassen zwar eine Fallpauschale, offen ist aber ob diese Verpflichtung auch bei einer ambulanten Behandlung erfüllt wird. Offensichtlich übernehmen die Gesetzlichen Krankenkassen nach der obigen Vorschrift nur Kosten bei einer stationären Behandlung.