PREFERE – STUDIE / Konzertierte Aktion für Prostata Studie

Konzertierte Aktion für Prostata Studie

-PREFERE sorgt für bessere Diagnostik und Betreuung
-Unterstützer appellieren an Ärzte und Patienten
-Patienten sollen Ärzte aktiv auf PREFERE – Studie ansprechen
Berlin, den 21 April 2015
In einer konzertierten Aktion wollen Ärzte, Patienten, Krankenkassen und Deutsche Krebshilfe die weltweit größte
Studie zum Prostatakrebs zu einem Erfolg machen
Ziel der 2013 gestarteten PREFERE – Studie ist es, zu analysieren, von welcher der vier in Frage kommenden
Optionen für die Erstbehandlung von Prostatakrebs in einem frühen Stadium der Patient auf lange Sicht am
meisten profitiert. Insbesondere sollen dabei Nebenwirkungen und Komplikationen berücksichtigt werden, um
den Patienten künftig die für sie ideale Option empfehlen zu können. Die gemeinsame Informations – Kampagne
für PREFEREsoll darauf abzielen, das Engagement der Ärzte zu erhöhen, neutral über die Studie und die
vier Behandlungsoptionen aufzuklären und so die Patientenbeteiligung deutlich zu steigern.
„Wir müssen noch deutlicher machen, dass jeder Patient durch seine Teilnehmer einen hohen Nutzen hat: Eine
verbesserte Diagnostik, eine engmaschigere Betreuung und Behandlung auf medizinischem Top – Niveau sowie
eine intensivere Nachsorge als üblich“, so Studienleiter Prof. Dr. Michael Stöckle.
Jährlich erkranken zwischen 65.000 und 70.000 Männer an Prostatakrebs. Die bösartige Wucherung der
Vorsteherdrüse ist damit die häufigste Krebsform bei Männern.

Studien – Teilnehmer profitieren von besserer Diagnostik und Betreuung

Die Teilnehmer der PREFERE – Studie profitieren von einer besseren Diagnostik, indem ein spezialisierter Pathologe den Befund absichert. 
„In rund 20 Prozent der Fälle stellen wir derzeit fest, dass der erste Befund nicht vollständig zutrifft. Allein dies wäre
Grund genug für jeden Patienten, sich an der Studie zu beteiligen. Denn eine präzise Diagnostik ist Voraussetzung
einer erfolgversprechenden Therapie. Ein Patient, der nicht an der Studie teilnimmt, müsste für das Zweitgutachten
über 1.000 Euro zahlen“, so Studienleiter Prof. Dr.Michael Stöckle.
Darüber hinaus betreuen erfahrene Spezialisten in ausgewiesenen Studienzentren die PREFERE – Teilnehmer
intensiverals üblich, behandeln engmaschiger und kontrollieren auf modernstem medizinischem Niveau.
Die Beobachtungszeit beträgt mindestens 13 Jahre. Dabei haben PREFERE – Teilnehmer durch die enge
Zusammenarbeitihres Urologen und/oder Strahlentherapeuten mit dem Studienzentr um während der Nachsorge
eine doppelte Sicherheit in der Betreuung.

Urologen wollen sich noch stärker für Aufklärung einsetzen

Dr. Axel Schroeder, Präsident des Berufsverbandes des Deutschen Urologen e.V. (BDU):
„Bei einem bestimmten, wenig bösartigen Tumorstadium sind mehrere gleichwertige Behandlungsformen möglich –
ohne das Leben des Patienten zu verkürzen oder seine Lebensqualität einzuschränken. Wir möchten herausfinden,
welche der vier Behandlungsoptionen – Operation, Bestrahlung durch die Haut, interne Bestrahlung durch Einbringen
von Bestrahlungskörpern in die Prostata oder aktive Überwachung den größten Erfolg bei den niedrigsten
Nebenwirkungen zeigt. Wir haben beim Prostatakrebs diese Chance, weil er nur langsam wächst und nur bei
fehlender Behandlung eine Lebensgefahr darstellen kann.“
Die Urologen sollten deshalb ihre Patienten über die Studie informieren und neutral über die vier Behandlungsformen
aufklären. Bei dieser Studie werden nur die Behandlungsoptionen berücksichtigt, für die die Patienten nach
sorgfältiger Information und Abwägung auch offen und geeignet sind.
Auch die Deutsche Gesellschaft für Urologie e. V. (DGU) hat die PREFERE – Studie von Anfang an nachhaltig
unterstütztund beworben. DGU – Generalsekretär Prof. Dr. Oliver Hakenberg appelliert an alle Urologen, stärker zur
Akzeptanz der Studie beizutragen und Patienten über dieses Studienangebot zu informieren. Bestehende
Hemmschwellen könnten durch intensive Information überwunden werden. Auch Strahlentherapeuten sollten infrage
kommende Männer stärker für die Studie interessieren.

Patienten sollten ihre Ärzte aktiv auf PREFERE ansprechen

 
„Wir appellieren an alle Ärzte: Informieren Sie Ihre Patienten umfassend über die Vorteile einer Teilnahme an der
PREFERE – Studie. Engagieren Sie sich im Interesse jetziger und kommender Patienten für diese Studie!“, betont
der stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbands Prostatakrebs Selbsthilfe (BPS), Paul Enders. Der
Gesundheitspolitische Sprecher des BPS, Jens – Peter Zacharias, ergänzt: „Ärzte, die nicht über diese Studie
informieren,entscheiden bereits über die Nichtteilnahme der Patienten. Patienten sollten ihre Entscheidungen zur
Teilnahme selber treffen können.“ Paul Enders und Jens – Peter Zacharias appellieren an Patienten, ihre Ärzte auf
die PREFERE Studie anzusprechen und erst dann eine Therapieentscheidung zu treffen, nachdem sie von ihnen
über die Vorteile einer Beteiligung informiert wurden.

Über die PREFERE – Studie

Die PREFERE – Studie ist die weltweit größte Studie zum lokal begrenzten Prostatakarzinom. Erstmalig werden
alle in Frage kommenden Therapieoptionen in einer prospektiven randomisierten Studie miteinander verglichen.
So gewinnen Arzt und Patienten bei der Auswahl der Behandlung künftig mehr Sicherheit. In die PREFERE –  Studie
sollen über einen Zeitraum von vier Jahren insgesamt 7.600 Patienten eingeschlossen werden. Die Teilnehmer
werden über ein en Zeitraum von mindestens 13 Jahren bis zum Studienende nachbeobachtet. Die Studie wird von
einem breiten Bündnis getragen: Bei PREFERE arbeiten die Deutsche Krebshilfe, die gesetzlichen und privaten
Krankenversicherungen, die Deutsche Gesellschaft für Urologie, der Berufsverband Deutscher Urologen, die
Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie,die Deutsche Krebsgesellschaft und der Bundesverband Prostatakrebs
Selbsthilfe zusammen.